Straßenkarneval: Alkohol erhöht die Gewaltbereitschaft

An Weiberfastnacht übernehmen in den Karnevalshochburgen die Narren und Jecken das Zepter: Der Straßenkarneval beginnt. Tag und Nacht wird ausgelassen gefeiert – auf den Straßen, entlang der Zugwege, in Kneipen und Partykellern. Leider hat die fünfte Jahreszeit ihre Schattenseiten, denn Streitigkeiten bis hin zu Prügeleien trüben mancherorts das närrische Treiben. Ein Grund ist der starke Alkoholkonsum. Denn Alkohol und Drogen wirken bei vielen Menschen enthemmend. „Wer eine Fahne bei einem aggressiven Kontrahenten bemerkt, sollte sich nicht auf eine Diskussion einlassen. Denn Betrunkene sind für Argumente meist nicht zugänglich. Noch schwieriger wird die Situation, wenn hinter dem Streitsuchenden eine Gruppe steht. Dann gilt: Der Klügere gibt nach“, rät Katrin Nicolaus, Psychologin bei TÜV Rheinland.

In allen anderen Fällen kann ein deeskalierendes Gespräch helfen, Gewalt zu verhindern. Dabei sollten die Aussagen des Gegenübers nicht bewertet werden. „Vorwürfe oder Urteile, die dem Drohenden gegenüber eine geringe Wertschätzung signalisieren, verschärfen die Situation nur“, erklärt Nicolaus. Stumme, aber eindeutige Signale sendet auch Körpersprache. Hier gilt: Bewusst auf eine entspannte Haltung achten und hektische Bewegungen vermeiden. Die Hände gut sichtbar seitlich am Körper halten. Wichtig ist es, den Blick zu kontrollieren, denn sowohl Anstarren als auch Desinteresse werden leicht als Provokation aufgefasst.

Außenstehende können dazu beitragen, eine Konfliktsituation zu entschärfen – jedoch ohne sich in Gefahr zu bringen. „Manchmal hilft schon ein Wort und die Aufmerksamkeit der Menge, um den Täter von seinem Vorhaben abzubringen. Doch leider wird in der Öffentlichkeit viel zu oft weggeschaut. Mein Appell an die Jecken in Köln und überall lautet deshalb: Echte Freunde stehen zusammen!“, so Nicolaus.

Weitere Infos: www.tuv.com

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