Karneval in Köln – Kölle alaaf!

Wer hier lauthals „Helau“ schreit, könnte von den Kölnern schräg angeschaut werden. Das mag man auf dem Karneval in Düsseldorf oder in Mainz ausrufen, in Köln ruft man „Alaaf“. Der Begriff ist abgeleitet von „all ab“: Man hebt sich von anderen Städten und Dingen ab. Köln ist eben nicht ohne Grund die Hochburg des deutschen Karnevals: Keine andere Stadt zieht so viele Touristen an Karneval an wie Köln am Rhein. Hier wird monatelang gefeiert, bevor sich bei der Nubbelverbrennung alle in den Armen liegen und singen „Am Aschermittwoch ist alles vorbei, die Schwüre der Treue, sie brechen entzwei…“.

Verkleidung ist Pflicht
In Köln ist man jeck, aber auch tolerant. Ob man eine rote Perücke aufsetzt, sich hier knallrote, blaue oder Schuhe mit Fell bestellt, sich ausschließlich bunt anmalt oder als Tiger verkleidet, ist egal, Hauptsache, man ist willens mitzufeiern. Da gehört das „Bützje“ (Küsschen) in Köln unbedingt dazu. Man darf sich also nicht wundern, wenn man regelmäßig von Fremden einen Schmatzer auf die Wange gedrückt bekommt: alles eine Kölner Tradition. In den zahlreichen Geschäften Kölns findet jeder spontan eine Verkleidung, ansonsten reichen auch bunte Farbe und ein paar Luftschlangen.

Straßenkarneval und Events
Am 11.11. um 11.11 Uhr wird jedes Jahr auf dem Heumarkt die fünfte Jahreszeit – oder auf Kölsch der „Fastelovend“ – eingeleitet. Das Kölner Dreigestirn und feste Showgrößen des Kölner Karnevals bringen etwa 70.000 Feierwütige in Stimmung. Bis zum Höhepunkt, dem Straßenkarneval, finden in der Stadt etwa 600 Kostümsitzungen, Karnevalspartys und Maskenbälle statt. Der Straßenkarneval bildet den Höhepunkt und zugleich Abschluss der jecken Jahreszeit. An Weiberfastnacht wird um 11.11 Uhr am Alten Markt der Straßenkarneval eröffnet, und sogleich wird in der ganzen Stadt gefeiert. Am Karnevalsfreitag gibt es den Sternmarsch und am Samstag den „Funkenbiwak“, bevor es zu den großen Umzügen am Sonntag (Schul- und Veedelszöch) und Rosenmontag kommt. „Der Zoch kütt“, es gibt „Kamelle“ (Bonbons), „Strüßjer“ (kleine Blumensträuße) und „Bützje“ und alle rufen im Chor „Kölle alaaf“. Am Dienstag kommt es zur Nubbelverbrennung, bei der Strohpuppen, die symbolisch die Feier-Sünden der Jecken tragen, unter Wehklagen verbrannt werden. Ab dann heißt es: warten bis zur nächsten Karnevalssaison!

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