Polonaise durch Neukölln – wenn Karneval auf Elektropop trifft

Abgesang oder Lobeshymne auf einen ehemals migrantisch geprägten Stadtteil?

Ein Viertel macht Karriere: Als Herr Stenzel nach Neukölln gezogen ist, gab es weder ansprechende Kneipen noch chice Läden, gute Restaurants oder gar so etwas wie Subkultur. Jahre später hat sich das Bild gewandelt, die Gentrifizierung greift um sich und zwingt die Ureinwohner dazu, Platz zu machen für Hipster, Partypeople und Mitläufer. Trotzdem oder gerade deswegen hat Neukölln einen sehr eigenen Charme, der etwas rauer daher kommt und mit seiner wilden Mischung hier besungen wird. Auch wenn die Polonaise bereits seit Jahrhunderten eher als fröhlicher Tanz gilt, werden hier neben dem Spaß auch die Probleme besungen. Aber dieser Titel weiß nicht nur regional zu begeistern, erste Auftritte in anderen Städten brachten auch dort das Publikum dazu, in einer langen Schlange Polonaise zu tanzen.

Herr Stenzel, Radiomoderator, Filmexperte und studierter Künstler, macht seit seinem achtzehnten Lebensjahr Musik. Dabei sind ihm Genregrenzen seit jeher egal: Ob Elektropop, Schlager oder neue deutsche Welle, dieser Track entzieht sich dem Schubladendenken. Also ein Song, der in der Indiedisco ebenso laufen kann wie auf der Karnevalssitzung, auf der Electroparty wie im Popradio.

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